quod erat demonstrandum

Vor ein paar Jahren gab es ein Experiment, welches die Zwiespältigkeit der Menschen sehr gut auf den Punkt gebracht hat: Nutzer wurden auf eine Webseite gelockt, die im wesentlichen aus einem Knopf bestand, der mit „Drück mich nicht“ betitelt war. Das Verhältnis zwischen Seitenbesuchen und Mausklicks auf den Knopf war ein Spiegelbild der Gesellschaft. Das gleiche Phänomen kann man bei Unfällen auf der Autobahn beobachten: Alle finden es schrecklich, trotzdem schaut jeder hin und behindert Nachfolgende am Fortkommen.

Facebook scheint sich in die gleiche Kategorie der Phänomene einzuordnen. Die Diskussionen und die Welle der Warnungen vor den Sicherheitslücken in Sozialen Netzen hat ein Ausmaß erreicht, dessen man sich kaum entziehen kann. Einerseits zeigt ein Umfrage, dass 95% der Facebook-Nutzer sich um Datensicherheit bemüht, besonders wenn es um ihre eigenen Daten geht. Andererseits zeigen sich wiederum zwei Drittel aller Befragten dieser Umfrage eher besorgt darüber, dass mit den damit verbundenen Einschränkungen Facebook für sie unbrauchbar wäre und sagen es ist ihnen „egal“.

Das ist bei Allergien so ähnlich. Ich habe eine eher unangenehme Lebensmittelallergie und u.a. Nüsse in vielen Formen sind für mich Tabu. Das bedeutet, dass ich beim Einkauf ständig die Rückseiten der Verpackungen studieren muß. Nüsse sind billig und neben Mehl Füllmaterial Nummer eins. Leider muß ich das vorletzte „muß“ durch ein „müßte“ ersetzen und nehme manchmal billigend in Kauf, dass z.B. Nuss-Nougat-Cremes einfach zu lecker sind und rote Augen, ein juckender Gaumen und geschwollene Lippen verschmerzbare Konsequenzen sind.

Der Social-Media-Zug fährt schon relativ schnell, wie man hier feststellen kann. Die Relevanz der „neuen Medien“ ist damit offensichtlich gegeben. Ausserdem: Wer Spott in dieser Güte erntet, hat es wirklich geschafft. In der Mathematik würde man sagen quod erat demonstrandum.

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